Brandenburg gilt als unterversorgt, was das schnelle Internet angeht. Fast 400.000 Haushalte – das sind fast 40 Prozent aller – haben zu langsames Internet mit unter 6 Mbit/s. Nun sollen aber die Internetanschlüsse in den drei Regionen Prignitz-Oberhavel, Uckermark-Barnim und Oderland-Spree verbessert werden.

Deutschland ist generell im internationalen Vergleich abgeschlagen. In Schweden und Südkorea etwa hat fast jeder Bürger einen schnellen Internetzugang. Anders in Deutschland und speziell in Brandenburg. Eine Datenverbindung mit mindestens 6 Megabit pro Sekunde haben lange nicht alle Haushalte. Hinzu kommt: In Südkorea haben die Einwohner in einer Kleinstadt sogar 100 Mbit/s Internet. Von so schnellen Download-Speeds träumt man bei uns meist nur in der Großstadt.

100 Millionen Euro Kosten für Ausbau in den drei Regionen

Die Landesregierung wird daher aktiv und will bis 2020 alle weißen Flecken beseitigen, so Wirtschaftsminister Ralf Christoffers von der Linken. Mit den Regionen Prignitz-Oberhavel, Uckermark-Barnim und Oderland-Spree soll begonnen werden. Sie erhalten ein Glasfasernetz. 30 Millionen Euro stehen hierfür zur Verfügung, die den Regionen mindestens 6 Megabit bringen sollen. Insgesamt wird der flächendeckende Ausbau vermutlich 100 Millionen Euro kosten.

Wie wichtig ein Breitbandausbau in Brandenburg ist? Es steckt hinter den schnellen Internetverbindungen auch ein Anstieg der Wirtschaftskraft. Dieser soll alleine wegen des Breitbandausbaus ein Wachstum von 0,5 Prozent nach sich ziehen, so eine Prognose. Das Problem ist aber, dass der Ausbau gerade im ländlichen Raum Brandenburgs nicht rentabel ist. Dafür schafft der Ausbau Arbeitsplätze. 4.000 neue Arbeitsplätze sollen direkt wegen des Breitbandausbaus entstehen. 30.000 weitere Stellen sollen durch den Wachstum der Regionen allgemein geschaffen werden.

Für einen günstigeren Internetausbau in den drei Regionen sorgen die Hochspannungs- und Gasleitungen. 86 Prozent aller Orte sollen nur fünf Kilometer von ihnen entfernt sein. Ideal, um die Leitungen für Datenleitungen zu nutzen. Die Ostsee-Pipeline-Anbindung zeigt wie gut das funktionieren kann.

LTE zu langsam und für zu wenig Haushalte

LTE ist keine Alternative. Für das Wirtschaftsministerium ist die LTE-Technologie zwar gut, da im Umkreis von 4 Kilometern um einen LTE-Masten die Haushalte mit schnellen Internetspeeds versorgt werden, allerdings liegt die Surfgeschwindigkeit trotz theoretischer Werte von 100 Mbit/s nur bei 2 Mbit/s. Außerdem können pro LTE-Sendemast nur etwa 400 Haushalte surfen.

(Bild: Marianne J. / pixelio.de)